Gleichmut


  1. Begriffsbestimmung
  2. Parteilichkeit
  3. Übungen
Je schneller man reagiert, desto mehr wird man von außen gesteuert.

Impulse zu sehen, ohne sie auszuführen, steigert das Selbstbewusstsein.

1. Begriffsbestimmung

Gleichmut kann synonym zum Begriff Gelassenheit verstanden werden. Gleichmut ist ein wesentliches Merkmal seelischer Gesundheit. Der Begriff setzt sich aus gleich und Mut zusammen. Er zeigt an, dass der Gleichmütige dem Leben stets mit der gleichen Unerschrockenheit begegnet. Egal was passiert, der Gleichmütige verliert nicht den Mut. Rückschläge nimmt er als Herausforderungen an, die es zu bewältigen gilt.

Der Gegenpol des Gleichmuts ist der Wankelmut. Der Mut des Wankelmütigen hängt von der Qualität seiner momentanen Erfahrung ab. Erfährt er etwas Angenehmes, bekommt er Oberwasser. Wenn vordergründig alles gut läuft, wird seine Sicht auf die Dinge unrealistisch. Er glaubt, von jetzt ab werde es keine Rückschläge mehr geben. Schnell wird sein Verhalten leichtsinnig. Kommt der Rückschlag dann doch, wirft ihn das mit Wucht zurück. Sein Mut versinkt im Abgrund bitterer Verstimmungen; was seine Möglichkeiten mindert, sich unverzagt an die Bewältigung des Problems zu machen.

2. Parteilichkeit

Während die normale Psyche auf das, was sie wahrnimmt, in der Regel parteiisch reagiert, bleibt die seelisch gesunde Psyche gleichmütig. Sie reagiert nur dann mit Nachdruck, wenn ein höheres Gut infrage steht.

Parteiische Reaktionen auf Elemente der Wirklichkeit können in zwei Kategorien aufgeteilt werden.

Das gleichmütige Ich verbleibt in Anbetracht dessen, was ihm begegnet, untätig. Untätig heißt: Es greift weder zu noch wehrt es ab. Es verbleibt in einem Zustand reinen Beobachtens. Es versucht zweierlei:

  1. das Wahrgenommene so zu erkennen, wie es ungeachtet seines persönlichen Interesses abläuft.
  2. seine innerseelische Reaktion auf das äußere Ereignis auszuloten.

3. Übungen

Gleichmut schafft eine gesunde Distanz zur Welt und ihren Misslichkeiten. Das Gute ist: Man kann ihn erwerben. Was man dazu braucht, ist etwas Geduld und die Bereitschaft nach innen zu schauen, um Impulse zu erkennen, bevor sie in Taten übergehen.