Methylphenidat


  1. Einsatzgebiete
  2. Wirkmechanismen
  3. Untersuchungen
  4. Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen
  5. Wechselwirkungen
  6. Dosierung
  7. Weitere Informationen
Beachten Sie die Allgemeinen Hinweise über Psychopharmaka.

Entscheiden Sie über Psycho­pharmaka ausschließlich in Rücksprache mit Ihrem Arzt.

Alle Angaben ohne Gewähr.

1. Einsatzgebiete

Methylphenidat wird als medikamentöse Komponente im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) eingesetzt. Es ist nur dann zur Behandlung zugelassen, wenn die Symptome der ADHS durch andere Maßnahmen nicht ausreichend gebessert werden konnten.

Ein weiteres Anwendungsgebiet liegt in der Behandlung der Narkolepsie. Dabei handelt es sich um eine neurologische Erkran­kung mit Störung der Schlaf-Wach-Steuerung.

Zu den Symptomen der Narkolepsie zählen Einschlafattacken am Tage, zwingende Müdigkeit, hypnagoge und hypnopompe Halluzinationen in der Einschlaf- und Aufwachphase sowie plötzlicher Tonusverlust der Muskulatur bei starker emotionaler Erregung (Kataplexie / Lachschlag).

Elemente einer Gesamtstrategie

  • Psychologisch-psychothera­peutisch
  • Sozial
  • Psycho­pharmakologisch

2. Wirkmechanismen

Methylphenidat wirkt an den Verbindungsstellen (Synapsen) zwi­schen bestimmten Hirnzellen. Dort hemmt es die Wiederaufnah­me der Botenstoffe (Neurotransmitter) Dopamin und Noradrenalin aus dem synaptischen Spalt in die Nervenzelle. Resultat ist eine verbesserte Signalübertragung von Zelle zu Zelle. Da Nor­adrenalin und Dopamin kognitive Hirnfunktionen stimulieren, teilt man Methylphenidat der Gruppe der Psychostimulanzien bzw. Psychoanaleptika zu. Zur selben Gruppe gehören auch die Amphe­tamine sowie Modafinil.

3. Untersuchungen

Sowohl vor dem Einsatz von Methylphenidat als auch während der laufenden Behand­lung sind Untersuchungen notwendig. Zunächst sollte die Diagnose durch eine einge­hende psychiatrische Untersuchung sowie gegebenenfalls durch Selbstbeurteilungs­skalen gesichert werden. Um die spezifischen Risiken zu mindern, die von einer Medikation mit Methylphenidat ausgehen, sind vor Behandlungsbeginn darüber hinaus folgende Fragen zu beantworten:

Vor der Einnahme

  • EKG
  • Labor

Während einer laufenden Behandlung sind folgende Faktoren regelmäßig zu kontrol­lieren:

Absetzversuche

Bei langfristiger Verordnung sollten jährlich Absetzversuche durchgeführt wer­den. Bei vielen Patienten hängt die Notwendigkeit einer medikamentösen Behandlung von psychosozialen Belastungen ab, die in einer Lebensphase vor­liegen, in einer anderen aber nicht. Daher kommt es vor, dass Methylphenidat nach einer gewissen Behandlungszeit reduziert oder abgesetzt werden kann, ohne dass die ursprüngliche Symptomatik wieder auftritt.

Auch die psychotherapeutische Klärung von Persönlichkeitsproblematiken kann eine Medikation entbehrlich machen.

4. Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen

4.1. Anwendungsbeschränkungen (Kontraindikationen)

Eine Reihe von Umständen schließt die Anwendung der Substanz grundsätzlich aus. Bei anderen ist Methylphenidat nur mit Zurückhaltung zu verordnen.

Besondere Vorsicht bei...

  • Herzkrankheiten
  • Bluthochdruck
  • Krampfanfällen
  • Psychosen
Methylphenidat sollte nicht angewendet werden bei... Methylphenidat darf nur mit großer Vorsicht angewendet werden bei...
4.2. Nebenwirkungen

Methylphenidat ist meist gut verträglich. Auch bei langer Anwendung verliert es kaum an Wirkung. Allerdings geht von der anregenden und leistungssteigernden Wirkung, besonders bei Personen, die nicht an einer ADHS leiden, ein Missbrauchspotenzial aus.

Zu den Nebenwirkungen des Methylphenidats gehören...

5. Wechselwirkungen

Frauen, die Methylphenidat einnehmen, sollten verhüten. Über Folgeschäden für das Kind ist zu wenig bekannt.

Über die Wechselwirkungen des Methylphenidats mit anderen Medika­menten ist nur wenig bekannt. Eine Reihe von Vorsichtsmaß­nahmen ist angezeigt.

Methylphenidat...

6. Dosierung

Methylphenidat wird eingeschlichen. In der Regel beginnt man mit 10 mg pro Tag, gele­gentlich mit 5 mg. Dann wird die Dosis in wöchentlichen Schritten gemäß Wirkung bis maximal 1 mg / kg Körpergewicht erhöht. Als Höchstdosis gelten 80 mg / Tag. Sinnvoll ist eine Verteilung der Gesamtdosis auf jeweils 50% morgens und 50% mittags. Wegen möglicher Schlafstörungen sollte später am Tag auf eine Einnahme verzichtet werden. Es ist sinnvoll, das Medikament zu den Mahlzeiten einzunehmen.

7. Weitere Informationen

⇗Rote Liste: Medikinet