Der Rausch ist eine Erlebnisform, die durchaus bereichert. Er bietet jedem die Möglichkeit ohne großen Aufwand zu erkennen, dass man die Welt auch aus anderen Augen heraus betrachten kann. Rausch offenbart, dass auch die Nüchternheit nur eine Variante des Erlebens ist.

Dionysos hieß der altgriechische Gott des Weines und des festlichen Überschwangs. Wir können davon ausgehen, dass der Eifer vieler Griechen, diesem Gott zu dienen, weit über jenes Maß hinausging, das ihnen eine Einstufung als unproblema­tische Genießer eingebracht hätte.

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Unproblematischer Alkoholkonsum

Sie haben es geahnt: Ihr Umgang mit Alkohol birgt kaum nennens­werte Risiken. Nur lustfeindliche Calvinisten und andere religiöse Eiferer werden Ihr Verhalten missbilligend beäugen. Dabei ist es doch so: Wenn der Himmel uns Möglichkeiten bietet, die niemandem schaden, wäre es merkwürdig, wenn er das nur täte, damit wir grundsätzlich darauf verzichten.

Wenn das Wort Trinker nicht bereits anrüchig klänge, könnte man Sie gemäß der sucht­medizinischen Nomenklatur unter der Rubrik Gelegen­heitstrinker einordnen. So gehen wir aber davon aus, dass Sie, zumindest, was den Umgang mit Alkohol betrifft, ein vernünf­tiger Mensch sind, der die kulturspezifische Gabe der dionysischen Götter mit Maß und Ziel genießt.

Alkohol zu trinken, heißt auch, etwas über sich bestimmen lassen, und zwar Impulse, die man sonst bei sich nicht zulässt. Nicht immer sind solche Impulse schädlich. Viele haben im Laufe ihres Lebens Ängste entwickelt. Viele sind mit Hemmungen behaftet, die auch solche Impulse unterdrücken, die durchaus zu Gutem führen können. Wenn der Alkohol dazu dient, Türen zu öffnen, die schadlos zu öffnen sind, kann er ein Verbündeter der Freiheit sein. In der Regel ist das nur der Fall, wenn er selten und in angemessener Menge zum Einsatz kommt. Aber das wussten Sie alles bereits.